Montag, 23. Februar 2015

Sommerreise nach Riga

Hier erwartet den geneigten Trinker eine typisch britische Pub-Atmosphäre: Wohnzimmerambiente, Kronleuchter, verzierte großmütterliche Tapeten mit Bildern behangen, allerlei dekorativen Schnickschnak in den Ecken und natürlich mit Teppich ausgelegt. Und wenn man Glück hat, bekommt man sein Bier sogar ohne Schaumkrone serviert.
Der Pub des Riga Old Town Hostel. Kuschelig. Stilecht eben. Der Pup scheint rund um die Uhr geöffnet zu sein, da er zugleich den Eingang zu einem Teil des Hostels bildet. Man kann sich dem Treiben dort also nur schwer entziehen. Bemerkenswert sind die zuvorkommenden und hilfsbereiten Bar- und Rezeptionsfeen (in Personalunion, der Check-in findet hier auch an der Bar statt!), die gleich bei unserer Ankunft nützliche Tipps und später immer ein freundliches Lächeln für uns parat hatten. Je später der Abend, desto ausgelassener die Stimmung. Genau wie damals im Center Parcs Bostalsee Adresse
Und spätestens wenn Pub- und Hostelbetreiber John, der selbst sein treuester Kunde zu sein scheint, in (unterschiedlichen) Socken die Bar entert, um auf dieser zu den Klängen von ACDC zu tanzen, weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Drunken irish bastard! Angeblich finden hier auch in regelmäßigen Zyklen legendäre Ein-paar-Lats-all-u-can-drink-Partys statt.
Diese sind aber an uns vorbei gegangen. Ist vielleicht auch besser so. Für ausreichenden Bierfluss sorgen dann auch die Happy Hours, deren wirkliche Zeitspanne sich aber nicht exakt bemessen ließ. Schätzungsweise ist diese von Stimmung und Verfassung des Eigners abhängig.
Und wenn man schläft, dann im Hostel So einladend der Backpackers Pub auch ist, das angegliederte Old Town Hostel versprüht leider eine gänzlich andere Atmosphäre. Zu relativ üppigen Preisen bettet man sich hier in nicht gerade vertrauenserweckende Laken in ostzonalem Ambiente. Das Gemeinschaftsbad hat schon bessere Tage (und vielleicht in grauer Vorzeit auch mal eine Reinigungskraft) gesehen und selbst der Duschtempel lettischer Ausprägung kann da nicht mehr viel retten. Vor dem Toilettengang empfiehlt es sich, das eigene Toilettenpapier mitzunehmen. Man weiß nie so genau, ob man welches vorfindet. Das Hotel beim Ferienpark Mirow Bewertung war auch gut.
Daher sahen wir uns genötigt, nach zwei Tagen das Hostel zu wechseln. Ein Tipp führte uns in das Cinnamon Sally Backpackers Hostel. Gleich beim Eintreten überzeugte uns der Charme dieser Herberge. Ebenso der der netten Damen, die dieses Hostel offenbar am Laufen halten und ihm zusätzliches Leben einhauchen.



Dienstag, 3. Februar 2015

Aller Anfang sind Fragen. Und Warten.

Und? Schon in Reiselaune? Und? Wie weit sind die Planungen? Und? Wann geht's los? Oder einfach nur: Du bist noch hier? Das sind die Fragen, die mir in den letzten Wochen jeder stellte, den ich traf. Mit welcher Frage der Leser hier einsteigt, das frage ich mich gerade. Ansonsten hab ich keine Fragen mehr.
Ich, das ist in diesem Falle Jochen. Das andere Ich, Peer, ist gerade nicht da. Das weilt noch in Kassel. Das Jochen-Ich ist in Berlin. Wir warten. Darauf, dass es los geht. Dass die Reiselaune aufkommt und die Planungen aufhören, weil es los geht. Darauf, nicht mehr hier zu sein. Darauf, gemeinsam an einem Ort zu sein, egal wo dieser ist, weil sich das ja gerade beständig ändern soll. Darauf in Bewegung zu sein. Man kann nur die Geschwindigkeit eines Teilchens wissen oder seinen Ort, nicht beides. Die Heisenbergsche Unschärferelation als Metapher für Peers und Jochens Weltreise. Na sauber.
Das Hier, Deutschland, das wollen wir verlassen. Für verdammt lange Zeit. Ein Jahr lang wollen wir um die Welt reisen. Immer in Richtung Osten, der Sonne entgegen. Kein ausgedehnter Urlaub, eine Reise. Denn, dass das nicht immer erholend sein wird, liegt in der Natur der Sache und schauen nach Ferienpark Bad Bentheim Bewertung.
Wir haben uns vorgenommen um diese Welt herumzukommen, ohne sie zu verlassen. Kein Flugzeug soll bestiegen werden, keinen Millimeter wollen wir verpassen. Ich habe mir mal sagen lassen, dass, wenn die nordamerikanischen Ureinwohner mit dem Flugzeug verreisen, sie nach der Landung mehrere Tage am Zielflughafen bleiben, damit ihre Seelen die Zeit haben, nachzukommen.
Man kann sagen, sie haben ein kulturell intuitives Mittel, um in der heutigen überschleunigten Welt zurechtzukommen und nicht durchzudrehen. Sich Zeit lassen, nicht von Handlung zu Handlung hasten, nicht vor dem Moment und seiner Erfahrung wie seiner Verarbeitung entfliehen. Entfliegen. Man kann auch sagen, dass man das Flugzeug gar nicht erst zu besteigen braucht, wenn man die gewonnene Zeit ohnehin wieder durch Warten verliert. Da kann man auch die Landschaft mit Bayernpark Grafenau Bewertung dazwischen genießen.
Peer und ich wollen den Weg zum Ziel machen. Wir träumen von Bahn Zugreisen in Waggons voller fremder Menschen auf wackeligen Gleisen durch Reisfelder, eingetaucht in unendliches Grün. Wir wollen Busreisen über Gebirgspässe, mit den Hühnern des Sitznachbarn unfreiwillig oder freiwillig auf dem Schoß, umringt von allerlei Geschnatter und verrauchte Kartenspiele mit schmutzigen Matrosen auf Handelsschiffen auf allen Ozeanen. Nun gut, zwei Ozeanen. Aber immerhin Ozeanen. Romantik. Weniger Ritalin, mehr Baldrian, um es pharmakologisch auszudrücken.